Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene

Die länderspezifische Betrachtung der Umfrageergebnisse zeigt, wie externe Faktoren wie staatliche Regulierung, öffentliche Stimmung, Investorenpräferenzen und Kundennachfrage die Definition und Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen durch Unternehmen beeinflussen.

So gaben beispielsweise Ingenieure und Führungskräfte in Ländern mit stärkeren staatlichen Nachhaltigkeitsmandaten wie China und Indien – die beide in den letzten Jahren steigende Treibhausgasemissionen verzeichneten – am häufigsten an, dass Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen extrem wichtig sei (69 % bzw. 71 % gegenüber 53 % weltweit). Demgegenüber gaben die Befragten aus den USA und Japan seltener an, dass Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen extrem wichtig sei (42 % bzw. 48 %), was die Tatsache widerspiegelt, dass es in beiden Ländern keine strengen nationalen Nachhaltigkeitsvorschriften gibt.

Ein interessantes Ergebnis zeigt jedoch, dass externe Faktoren allein nicht automatisch dazu führen, dass Unternehmen der Nachhaltigkeit Priorität einräumen. Überraschenderweise gaben Ingenieure und Führungskräfte in Deutschland am seltensten an, dass Nachhaltigkeit extrem wichtig sei (38 %), obwohl die deutsche Regierung und die Öffentlichkeit Nachhaltigkeitsmaßnahmen stark unterstützen und die Europäische Union strenge Berichtsanforderungen stellt.

Bei näherer Betrachtung der Daten zeigte sich, dass dieser niedrige Wert möglicherweise auf die langsamen Fortschritte deutscher Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsplänen und deren Kommunikation an die Mitarbeiter zurückzuführen ist. So gaben beispielsweise mehr Befragte aus Deutschland an, dass Budgetrestriktionen eine große Herausforderung bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele darstellen (23 % gegenüber 18 % weltweit). Sie gaben auch am häufigsten an, dass ihr Unternehmen zwar Nachhaltigkeitsziele hat, diese aber unklar sind (39 % gegenüber 30 % weltweit).