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Ist für Winkel, die Schaltanlagen und Transformatoren schützen, eine 200-kV-BIL-Einstufung erforderlich? Eine richtig geschützte Windkraftsammelanlage ermöglicht eine effiziente und sichere elektrische Verteilung. Von: Alan Tse, Director of Product Management, Energy
In den letzten beiden Jahren hatte es TE mit Kunden aus dem Bereich der erneuerbaren Energien zu tun, die für ihre spannungsfreien 600-A-Winkel mit 35 kV für Schaltanlagen und Transformatoren eine 200-kV-BIL-Einstufung (Basic Insulation Level) benötigten. Die allgemeine Überzeugung ist, dass eine BIL-Einstufung von 200 kV zu mehr Zuverlässigkeit und elektrischer Sicherheit des Systems führt. Laut der Norm IEEE 386 für schraubbare isolierte Steckverbinder für Stromverteilungssysteme mit mehr als 600 V beträgt die angegebene BIL-Einstufung für ein 34,5-kV-System 150 kV. In Bezug auf das Gesamtsystemdesign und die Koordinierung ist die empfohlene 200-kV-BIL-Einstufung irreführend und kann die Anlage beeinträchtigen.
Zuverlässiges Systemdesign
Beim Systemdesign wird die Zuverlässigkeit mit dem Systemschutz vor Überspannungs- und Überstromzuständen koordiniert. Hinweis:
- Überspannungsableiter eignen sich für Überspannungszustände
- Stromunterbrechungsprodukte (Sicherungen, Wiedereinschaltungen, Trennschalter usw.) sind für Überstromzustände konzipiert
BIL und Schutzsysteme
Bei BIL (Basic Insulation Level) handelt es sich um ein Konzept, das sich auf den Spannungswiderstand bei Isolationsfehlern bezieht. Der Spannungswiderstand eines Systems ist so ausgelegt, dass das System einem Impulspegel bis zum Grundisolationsniveau ohne dauerhafte Anlagenschäden widerstehen kann. Das Systemisolationsniveau reicht nicht aus, um eine dauerhafte Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Daher werden in typischen elektrischen Systemen Überspannungsableiter und zusätzlich isolierte Ausrüstung eingesetzt. Für Transformatoren wird die BIL-Einstufung mitunter durch Primärwicklungen erhöht. Eine erhöhte BIL-Toleranz kann zu einer erhöhten Lebensdauer des Transformators beitragen. Systemisolationsniveaus sind jedoch keine Garantie für eine nachhaltige Zuverlässigkeit. Daher werden in typischen elektrischen Systemen Überspannungsableiter eingesetzt.
Überspannungsableiter
Überspannungsableiter werden seit den 1930er Jahren in elektrischen Systemen einsetzt. In den 70er Jahren wurde eine Überspannungsableitertechnologie für den Einsatz in der zunehmenden Zahl an unterirdischen elektrischen Systemen entwickelt. Bei unterirdischen Anwendungen dienen die Überspannungsableiter zur Begrenzung der Überspannung, die an die Ausrüstung weitergegeben wird (z. B. auf Auflagen montierte Transformatoren und Schaltanlagen). Wenn funktionstüchtige moderne Metalloxidableiter der richtigen Größe eingesetzt werden, begrenzt die Entladungsspannung die in der Ausrüstung auftretende Spannungsmenge. Ableiter schützen die Ausrüstung. Der T-Winkel mit 200-kV-BIL-Einstufung hat keinen besonderen Wert hat, da er sich auf den Überspannungsschutz gegen Schalt- oder transiente Überspannungen bezieht.
Zusätzliche Isolation
Einige Stromversorger sind dazu übergegangen, Anlagen wie z. B. Transformatoren zusätzlich zu isolieren, um auch dann für eine verbesserte Systemzuverlässigkeit zu sorgen, wenn kein Überspannungsschutz für das System mehr vorhanden ist. Wenn ein Überspannungsschutz wie z. B. ein Ableiter nicht mehr funktioniert, muss der nächste Schwachpunkt des Systems bekannt sein, um die mittlere Reparaturdauer sowie die Verluste durch Ausfallzeiten einschätzen zu können. Um teure Schäden zu vermeiden, wird die Ausrüstung im Vergleich zu den leicht austauschbaren Komponenten häufig übermäßig isoliert. Im Bezug auf spannungsfreie Winkelanschlüsse wird für die Winkel eine BIL-Einstufung empfohlen, die unterhalb der der Ausrüstung liegt, dabei jedoch der des elektrischen Systems entspricht. Wenn die BIL-Einstufung des elektrischen Systems der der Ausrüstung entspricht, steigt die Gefahr teurer Ausrüstungsausfälle. Wenn Sie die mittlere Reparaturdauer eines 35-kV-Winkels mit der eines Transformators vergleichen, kann die Differenz zwischen einem Tag und mehreren Monaten betragen. In der Regel sorgt die thermische Beanspruchung für eine Alterung und Zersetzung der dielektrischen Flüssigkeit sowie des Isolationsmaterials eines Transformators. Wenden Sie sich an den Transformatorenhersteller, um mehr über die Berechnung des Verlusts an Lebensdauer zu erfahren.
ZUSAMMENFASSUNG
Wenn ein Ableiter ordnungsgemäß funktioniert und das elektrische System schützt, ist die Gefahr gering, dass die Ausrüstung Impulsspannungen von mehr als 150 kV ausgesetzt ist. Das Bereitstellen eines vollständigen 200-kV-BIL-Systems wird nicht empfohlen. Wenn der Ableiter nach Ablauf seiner Lebensdauer vom elektrischen System entfernt wird und alle anderen Komponenten mit 200 kV eingestuft sind, kann der Transformator zum Schwachpunkt werden und beim nächsten Überspannungsereignis fehleranfälliger sein. Um einen besseren Schutz und die Sicherheit des System zu gewährleisten, empfiehlt TE seine 150-kV-BIL-Winkel und den mechanisch angeschlossenen Metalloxidableiter. Der TE-Winkel bietet zu einem wettbewerbsfähigen Preis Systemzuverlässigkeit, eine einfache Installation und einen höheren Grad an Sicherheit für Mensch und Material.