Unterwasser-Förderkopf mit ROV im Ozean

Wählen Sie den richtigen Schutz

LVDT-Wegsensoren können mit Eindringschutz verschiedener Schutzgrade versehen werden.

IP (Ingress Protection)-Schutzarten klassifizieren den Schutzgrad eines Sensors gegen das Eindringen von Fremdstoffen wie Staub und Wasser.  Die erste Ziffer des IP-Codes gibt den Schutzumfang gegen das Eindringen fester Fremdkörper, die zweite Ziffer den Schutzumfang gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in den Sensor an (siehe Tabelle 1). Eine Null steht für keinen Schutz, höhere Ziffern stehen für höheren Schutz gegen das Eindringen von Stoffen in den Sensor in bestimmten Umgebungen. LVDT-Wegsensoren weisen typischerweise Schutzarten zwischen IP61 und IP69 auf. Während Staubdichtheit in praktisch allen Konfigurationen gegeben ist (dafür steht durchgehend die „6“ in der Angabe der Schutzart), sind LVDT-Sensoren je nach Bauart in unterschiedlichem Maße gegen Wassereintritt geschützt. So sind beispielsweise einige LVDT-Wegsensoren mit einem begrenzten Spulenschutz ausgestattet, bei anderen stellen Lacküberzüge oder Epoxyde den Schutz her. Hermetisch abgedichtete LVDTs sind zugeschweißt, sodass nichts in den Sensor dringen kann. Jede Bauart eines LVDT hat eine andere IP-Schutzart, und diese kann von Hersteller zu Hersteller verschieden sein. 

EINDRINGSCHUTZ (IP)

Tabelle 1

Zweite IP-Ziffer Schutzumfang gegen das Eindringen von Wasser
0 Keiner
1 Tropfwasser
2 Tropfwasser bei bis zu 15° Neigung
3 Sprühwasser
4 Spritzwasser
5 Strahlwasser
6 Starkes Strahlwasser
7 Zeitweiliges Untertauchen
8 Dauerndes Untertauchen

NICHT HERMETISCH ABGEDICHTETE LVDTs

IP61

Die externe Abdichtung von nicht hermetisch abgedichteten LVDT-Wegsensoren erfüllt IEC-Norm IP61. Diese Sensoren sind gegen Staubeintritt und Kondensation geschützt und eignen sich daher für folgende Anwendungen:

  • Trockene Umgebungen mit begrenztem Staub-/Schmutzaufkommen
  • Laborumgebungen in geschlossenen Räumen
  • Präzisions-Messanwendungen
  • Ersatz für Messuhren
  • Positionsrückmeldung von Roboteraktuatoren

Mit komplett expoxydumgossenen Spulen steigern nicht hermetisch abgedichtete LVDT-Wegesensoren ihren IP-Schutz auf IP64, was sie für den Einsatz in Umgebungen qualifiziert, in denen mit starker Feuchtigkeit zu rechnen ist.

HERMETISCH ABGEDICHTETE LVDTs

IP68

Hermetisch abgedichtete LVDTs bestehen komplett aus rostfreiem Stahl, und die Spulenwicklungen sind gegen widrige Einflüsse nach IEC-Norm IP68 geschützt. Diese Sensoren sind vollkommen gegen Staubeintritt geschützt und können längere Zeit bis zu einem bestimmten Druck unter Wasser getaucht werden, ohne dass Wasser in das Gehäuse dringt.  Empfohlene Anwendungen für LVDTs mit der Schutzart IP68 sind:

  • Bauwerküberwachung im Freien
  • Anwendungen mit Staub, Schmutz, Fett, Feuchtigkeit
  • Schwerindustrie
  • Ventilposition

Sensoren, die laut Herstellerangabe IP68 erreichen, bieten nicht notwendigerweise identischen Schutz, müssen aber in jedem Fall IP67 übertreffen. IP68-Sensoren sind dichtgeschweißt, und alle benetzten Teile außer dem Steckverbinder sind aus Metall. Die Sensoren selbst können in Wasser oder andere Flüssigkeit bis zu 1.000 psi getaucht werden, solange sie nicht im Einsatz sind. Der Betrieb unter Wasser hingegen ist nicht möglich, da Wasser in den Gegenstecker treten und einen Kurzschluss herbeiführen kann.

UNTERTAUCHBARE LVDTs

IP68

Untertauchbare LVDTs erzielen IP68 mit einem entsprechenden Seacon-Branter Gegenstecker. Der Steckverbinder und der Gegenstecker sind für Drücke bis zu 5.000 psi oder höher ausgelegt. Diese Einheiten haben eine typische Lebensdauer von 20 Jahren in kritischen Anwendungen, wo der Zugang zum Austausch oder zur Reparatur der Einheit mit hohen Kosten verbunden ist. 

Empfohlene Anwendungen:

  • Meerwasser oder Süßwasser
  • Bauwerküberwachung von Dämmen/Brücken
  • Positionsüberwachung von Drossel-/Sicherungsschiebern in Bohrlochköpfen
  • Unterwasser-Dehnungsmesser
  • Haltetrossen
  • Antriebe von kabelgeführten Unterwasserfahrzeugen/Klinkenpositionsrückmeldung