Venturi Buckeye Bullet

Trend

Ein wahres Geschoss

Der Venturi Buckeye Bullet – ein von Studenten der Ohio State University entwickeltes elektrisches Stromlinienauto – hat Geschwindigkeiten von knapp 500 km/h auf den geschichtsträchtigen Bonneville Salt Flats erreicht. Auch TE ist an diesem Projekt beteiligt. Für unsere Verantwortlichen sind aber die Erfahrung und Inspiration für die jungen Ingenieure der eigentliche Verdienst dieses Experiments.

Ein Rekordhalter aus Ohio.  Der VBB-3 wurde in den letzten fünf Jahren von Studierenden der Ohio State University im dortigen Center for Automotive Research entwickelt und gebaut. Partner und Hauptsponsor war hierbei der in Monaco ansässige Elektrofahrzeughersteller Venturi Automobiles. TE hat im Rahmen seines globalen Engagements für Entwicklungsprogramme an Hochschulen Steckverbinder, Schütze und weitere Bauteile für das Fahrzeug gespendet. Der Bullet hat zahlreiche nationale und internationale Landgeschwindigkeitsrekorde aufgestellt und war für die teilnehmenden angehenden Ingenieurwissenschaftler eine einmalige Herausforderung und Erfahrung.

„Bei den Tests auf Strapazierfähigkeit müssen wir bis an die Grenzen gehen.“

– VBB-3-Teamleiter Evan Maley

Columbus, Ohio – Als Junge nahm Ross Johnstal den Esstisch im elterlichen Cincinnati mit seiner Spielzeugrennbahn in Beschlag. Er und sein Vater lieferten sich stundenlange Rennen mit den elektrischen Spielzeugrennwagen.

Jahre später schickt der Student der Elektrotechnik an der Ohio State University immer noch Elektrowagen ins Rennen. Aber dieses Mal ist es das schnellste Elektroauto der Welt, der Venturi Buckeye Bullet. Dieses Fahrzeug wurde von Studenten des Center for Automotive Research (CAR) der Ohio State entwickelt.

„Wenn der Wagen über die Piste rast, da gibt es nichts Vergleichbares“, so Johnstal, Leiters des Elektrikteams für den VBB-3. Das Auto wurde von Studenten im Grund- und Hauptstudium mit dem Ziel entwickelt, die 640-km/h-Marke zu knacken.

„Man schaut zu und weiß, dass man das mit ermöglicht hat. Das ist einfach ein tolles Gefühl.“

Hauptsponsor und Partner ist das monegassische Unternehmen Venturi Automobiles, das Elektrofahrzeuge entwickelt, fertigt und verkauft. Das Programm wird von zahlreichen anderen Firmenpartnern unterstützt, darunter TE Connectivity (TE), das Hochvoltverbinder und -schütze zur Verfügung stellt.

Teamleiter Evan Maley, ein Maschinenbau-Absolvent aus Worthington, Ohio betont die Bedeutung der Unterstützung von TE für das Projekt.

„Bei den Tests auf Strapazierfähigkeit müssen wir bis an die Grenzen gehen“, so Maley. „Die Salt Flats sind einfach eine extreme Umgebung. Überall dringt Salz ein, egal, wie sehr man auch abdichtet.

„Aber wir hatten nicht ein einziges Problem mit den Steckverbindern. Diese Steckverbinder wurden in den letzten drei Jahren unzählige Male von den Akku-Packs getrennt und wieder angeschlossen, aber sie funktionieren noch genauso wie am ersten Tag.“

Verbindungen bei Rekordgeschwindig-Keit

Die von TE gespendeten Steckverbinder und Bauteile wurden vom VBB-3-Team in der salzhaltigen, korrosiven und anspruchsvollen Umgebung der Bonneville Salt Flats auf die Probe gestellt. Der VBB-3 mit seinen 3042 PS wird von zwei Elektromotoren angetrieben, die eigens von Venturi Automobiles entwickelt wurden. Außerdem werden Lithium-Ionen-Akkus mit zwei Megawatt von A123 Systems installiert, einem in Livonia, Michigan ansässigen Hersteller von Lithium-Ionen-Energiespeicherlösungen.

AMP+-Hochstrom-Steckverbinder HVP 800
AMP+-HOCHSTROM-STECKVERBINDER HVP 800
EVC 135 Hochvoltschütz
EVC 135 Hochvoltschütz
AMP+-Schütze (EVC) 500-500L
AMP+-Schütze (EVC) 500-500L
DEUTSCH DRB-Serie
DEUTSCH DRB-Serie
DEUTSCH DRC-Serie
DEUTSCH DRC-Serie
DEUTSCH HD30-Serie
DEUTSCH HD30-Serie
DEUTSCH DT Series
DEUTSCH DT Series
DEUTSCH DTM-Serie
DEUTSCH DTM-Serie

„Diese jungen Leute haben nach den Sternen gegriffen“.

Steve Rohr, Leiter für technologische Strategien im Bereich Transportation Solutions bei TE

Kein Landelektrofahrzeug ist jemals schneller gefahren als der VBB.

· 2004 stellte der Buckeye Bullet 1 mit seinen Nickel-Metallhydrid-Batterien einen nationalen Landgeschwindigkeitsrekord von 507 km/h auf.

· 2009 stellte der Venturi Buckeye Bullet 2, das erste von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetriebene Elektrofahrzeug, den internationalen Landgeschwindigkeitsweltrekord von 488 km/h auf.

· 2010 stellte der Venturi Buckeye Bullet 2.5 mit Lithium-Ionen-Akkus mit 494 km/h den Rekord als schnellstes Elektrofahrzeug auf.

· Und im August nahm das Team erneut an einem internationalen Wettbewerb teil, bei dem das Auto eine Strecke innerhalb von 60 Minuten ein Mal in jeweils beide Richtungen fahren muss. Der Bullet erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 386,758 km/h und somit einen neuen internationalen Rekord für Elektrofahrzeuge bei einem solchen Anlass.

Steve Rohr, der Leiter für technologische Strategien im Bereich Transportation Solutions von TE, nennt den Rekord des Bullet eine „gewaltige technische Errungenschaft“.

„Man sagt gerne, wer Großes leisten will, sollte nach den Sternen greifen“, so Rohr. „Diese jungen Leute haben nach den Sternen gegriffen. Und dabei haben sie vieles davon bereits in einer Zeit erreicht, in der Elektrofahrzeuge noch nicht zum Mainstream gehörten. Es ist unglaublich, was sie in den letzten zehn Jahren erreicht haben.“

Nur einige Häuserblocks vom berühmten Horseshoe-Stadion entfernt, in dem die Football-Teams der Ohio State University zahlreiche Meisterschaften gewonnen haben, ist das Center for Automotive Research die Heimstatt jener Studierenden, die ganz andere Titel gewonnen haben.

Im Gebäudekomplex des CAR sind hochmoderne Einrichtungen untergebracht, in denen Forschung für die Partner in der Automobilindustrie, die meisten OEMs und die Anbieter der Stufe 1 betrieben wird. Außerdem fungiert das CAR als Werkstatt und Treffpunkt der Studierendenteams, die moderne Fahrzeuge entwickeln und in verschiedenen Disziplinen ins Rennen schicken.

TE ist am Bullet-Projekt der Ohio State University sowie an zwei weiteren Projekten beteiligt. Außerdem besteht eine Zusammenarbeit mit dem EcoCar 3-Team, das versucht, im Rahmen eines Wettbewerbs des U.S. Department of Energy einen Chevrolet Camaro in ein verkaufstaugliches Hybridelektrofahzeug umzugestalten. Das Unternehmen ist auch am Buckeye Current-Projekt beteiligt, bei dem ein vollständig funktionstüchtiges Elektromotorrad entwickelt und ins Rennen geschickt werden soll.

Bei einem Streifzug durch das Center hört man laufende Motoren, summende und ratternde Maschinen sowie schepperndes Metall und sieht Studierende mit Rucksäcken über der Schulter zwischen ihren Seminaren und der Projektarbeit hin- und hergehen.

„Wir vereinen eine Vielzahl technischer Disziplinen“, erklärt David Cooke, ein Maschinenbau-Absolvent der Universität und jetzt Forschungsspezialist am CAR. „Wir holen uns Leute aus allen Abteilungen, die an Autos arbeiten möchten. Hier sind etwa 14 verschiedene technische Disziplinen vertreten.“

Laut Cooke, der das Bullet-Team von 2008 bis 2015 leitete, konzentrieren sich die Forscher des CAR u. a. auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge sowie deren Komponenten.

„Wir machen viele Tests für die Akkuhersteller und für die OEMs, um die allgemeinen Trends besser verstehen zu können“, so Cooke. „Wir führen Industrieprojekte durch, die den Studenten die gleichen Erfahrungen vermitteln, die sie auch später als Teil des Personals eines Unternehmens erleben werden.“

„Ich habe hier viele Erfahrungen gemacht, die mir die reine Theorie nicht hätte vermitteln können.“

– M.J. Yatsko, Maschinenbau-Absolventin im EcoCar 3-Team

Laut Chad Taylor, Senior Manager im Bereich Unternehmensentwicklung der TE-Gruppe Hybrid and Electric Mobility Solutions, will TE mit seinem Engagement an der Ohio State und anderen Bildungseinrichtungen weltweit vor allem die Ausbildung der Studierenden verbessern.

Für Taylor profitiert aber auch TE von den Beziehungen zu den Studenten, da diese eines Tages vielleicht als Mitarbeiter bei TE landen oder bei anderen Firmen, mit denen TE lange nach deren Hochschulabschluss Partnerprojekte eingehen wird.

„Diese Programme sind eine hervorragende Anwerbungsplattform“, so Taylor. „Außerdem wird unsere Marke bei einer gänzlich neuen Generation von Ingenieuren eingeführt. Sie lernen unsere Produkte und ihre Leistung unter äußerst widrigen Umweltbedingungen kennen und wissen genau, wann und wo sie eingesetzt werden können.“

Maley, der Cooke erst vor wenigen Monaten als Bullet-Teamleiter abgelöst hat, erklärt, dass die Arbeit am Auto und im Rahmen des Programms einen gewaltigen Pluspunkt im Lebenslauf der frischgebackenen Ingenieure darstellt.

„Die am Projekt beteiligten Studierenden genießen einen Ruf und ein ganz anderes Standing“, so Maley. „Aus unserer Einrichtung kommen exzellent ausgebildete Ingenieure, die sich ganz ihren Projekten verschreiben. Das liegt auch daran, dass man bei diesem Projekt wirklich den gesamten Stoff, den man in der Ausblidung gelernt hat, anwenden muss. So werden in kürzester Zeit sehr gute Ingenieure ausgebildet.“

M.J. Yatsko, eine Maschinenbau-Absolventin aus Westerville, Ohio, bezeichnet ihre Beteiligung am EcoCar 3-Projekt als „unschätzbar wertvolle Erfahrung“.

„Es ist eine praktische Erfahrung in der Automobilindustrie“, erklärt der EcoCar-Teamleiter. „Sie befassen sich mit allem vom Design über die Steuerungsentwicklung bis hin zur Umsetzung. Ich hoffe, dass ich mit dem hier Geleisteten eine Stelle bei einem Autohersteller finde, am liebsten in der Hybridelektroabteilung. Ich habe hier viele Erfahrungen gemacht, die mir die reine Theorie nicht hätte vermitteln können.“